Bergrennen in Deutschland

Resümee FIA International Hill Climb Cup 2024

PARIS (rsh) 2024 ist der FIA International Hill Climb Cup von vier auf fünf Veranstaltungen erweitert worden. Nach den Läufen in Frankreich, Polen, Slowenien und Italien entschied im August nun erneut das Int. Osnabrücker Bergrennen über die Sieger und Platzierten der Saison.

Die Entfernungen im zweithöchsten europäischen Prädikat des Bergrennsports sind damit noch eindrucksvoller geworden: Allein vom ersten zum letzten Ort müsste man 5194 km zurücklegen und wäre laut Google Maps 54 Stunden unterwegs. Und da ist die Hin- und Rückreise der Fahrerteams zu den einzelnen Rennen noch nicht eingerechnet. Den Auftakt machte im April der Neuzugang im Kalender: Saint Jean du Gard – Col Saint Pierre, ein traditionsreiches Bergrennen im französischen Zentralmassiv. Schauplatz der zweiten Saisonveranstaltung im Mai war Korczyna, ein Dorf im südöstlichen Zipfel Polens, im Karpatenvorland. Auf der anspruchsvollen Strecke in Novo Mesto im Südosten Sloweniens nahe der Grenze zu Kroatien fand Anfang Juni das GHD Gorjanci statt. In Italien war in diesem Jahr das Coppa Paolino Teodori Ende Juni in Ascoli Piceno an der Reihe, gelegen in der Mitte des Landes in der Region Marken.

Den Abschluss der Saison 2024 bildete das 56. Int. Osnabrücker Bergrennen, bekanntlich das nördlichste Bergrennen Deutschlands. Auch in diesem Jahr wies es wieder eines der hochkarätigsten Teilnehmerfelder im Cup-Kalender auf.

Der Uphöfener Berg ist mit 2030 Metern die kürzeste Strecke im Wettbewerb. Die Kurven und Windungen der auf den ersten Blick fast unscheinbaren Kreisstraße zwischen Borgloh und Holte genießen in der Bergszene großen Respekt. Fehler darf man sich hier nicht erlauben. 2023 sicherte sich der Franzose Sébastien Petit hier im Osella PA 30 zum vierten Mal in Folge den Saisonsieg in der Kategorie 2 (Rennsportfahrzeuge). In der Kategorie 1 (Tourenwagen oder „Geschlossene Fahrzeuge“, wie die FIA sie nennt) stand 2023 erneut Dan Michl aus der Tschechischen Republik oben auf dem Treppchen. Wieder krönte er in Osnabrück seine erfolgreiche Saison im soundstarken Lotus Elise V8.

Vor dem zweiten Rennlauf am Osnabrücker Rennsonntag 2024 sagte Sébastien Petit: „Ich brauche nur noch einen Lauf.“ Souverän holte er sich kurz darauf am Uphöfener Berg die benötigten Punkte und gewann mit insgesamt 66,5 Zählern zum fünften aufeinanderfolgenden Mal die Kategorie 2 im FIA Int. Hill Climb Cup.

Für Dan Michl lief es in dieser Saison nicht ganz so gut. Zwar musste er in Osnabrück in der Pf-Gruppe 1 nur den starken Tourenwagen-Streckenrekordhalter Ronnie Bratschi an sich vorbeiziehen lassen, aber die Saison beendete er an dritter Stelle. Sieger in der Kategorie 1 im FIA Int. Hill Climb Cup 2024 ist der Pole Janusz Grzyb, der mit seinem Honda Integra in der Pf-Gruppe 5 antrat und die Saison mit hervorragenden 86 Punkten abschloss.

von Ruth Scheithauer