Bergrennen in Deutschland

E-Fahrspaß im historischen Look: Formula Voltage

FLITBEK (rsh) Ein Rennwagen im typischen „Zigarren“-Look der Formel 1 aus den 1960er Jahren? Oder ein zukunftsweisender Elektro-Flitzer, abgasfrei und flüsterleise? Der Formula Voltage ist beides, und Batterie24.de, die Marke von Jörg Kieback und seiner ABH-Nord GmbH aus Flintbek bei Kiel, präsentierte ihn beim 56. Int. Osnabrücker Bergrennen.

Im letzten Jahr feierte das Auto am Uphöfener Berg sein Rennstrecken-Debüt. „Das war ein super Gefühl“, schwärmt ABH-Nord-Geschäftsführer Marlon Peters, der bei der Jungfernfahrt am Steuer saß. „Das Auto funktioniert rein mechanisch, ohne Schnickschnack. Lenken, beschleunigen, bremsen, das ist alles, worauf man sich konzentrieren muss.“

Innerlich wie äußerlich minimalistisch: Das Auto trägt den Schriftzug „Batterie24.de“, ansonsten ist es einfarbig weiß. „Wir haben uns bewusst für ein ganz klassisches Design entschieden“, erklärt Jörg Kieback. „Das Auto fällt gerade durch seine Schlichtheit auf.“

Auf Messen beispielsweise lenkt der Formula Voltage die Aufmerksamkeit nicht nur auf sich, sondern auch auf ABH-Nord und auf die Kompetenz der Marke Batterie24.de, für die er steht.

„Wir haben in Deutschland rund 2,5 Millionen Kunden, die wir zu 80 % im Online-Handel bedienen“, erklärt Peters. „Unsere Produktpalette reicht von der Knopfzelle hin bis zur Lkw-Batterie, und unsere Fachleute konfektionieren Akkus nach Kundenwunsch von der Elektromobilität bis zur Meeresforschung. Das Refreshment von gebrauchten Akkus beispielsweise aus E-Bikes bieten wir selbstverständlich ebenfalls an.“

Diese umfassende Kompetenz verkörpert auch der Formula Voltage. Er wiegt nur rund 375 kg, und der Elektromotor leistet 15 kW bei einem beachtlichen Drehmoment von 600 Nm an der Hinterachse. Ein sehr verwindungssteifes Chassis aus Aluminium ist die technische Basis für alle normierten An- und Einbauteile. Sicherheit steht ganz obenan.

Noch ist dieses Fahrzeug ein Einzelstück, Kieback möchte es aber künftig auch vermarkten. „Der Formula Voltage ist so konzipiert, dass er leicht individualisierbar ist und auch preislich für Einsteiger erschwinglich sein wird. Wir definieren ihn als Great-Kart, er liegt also zwischen dem kleineren Go-Kart und dem klassischen Rennwagen.“

Seine Geschwindigkeit ist auf 100 km/h begrenzt. „Es geht uns nicht um Speed“, sagt Kieback, „sondern um das Feeling eines Elektro-Rennautos. Er ist sehr wendig und hat eine tolle Straßenlage.“ Peters stimmt zu: „Beim Fahren sitzt man ganz flach über dem Boden, das macht wirklich Spaß.“

Er selbst mag eigentlich eher lautere Motoren. Aber er hat sich von der Begeisterung seines Chefs anstecken lassen: „Diese Übertragung des Historischen in das Moderne ist spannend. Auch die Kontroverse, die das bei einigen auslöst. Da kommt man automatisch ins Gespräch.“

Jörg Kieback war früher im Automobil-Engineering; er hat Erfahrung mit Autodesign für BMW und Porsche und mit Showcars für die Internationale Automobil-Ausstellung IAA. „Da lag es nahe, auch für Batterie24.de ein Auto zu bauen bzw. mitzugestalten.“

Und wenn es nach ihm geht, wird der Formula Voltage womöglich irgendwann in einer Rennserie gleichen Namens von sich reden machen.

von Ruth Scheithauer
Foto: 

© Niklas Koppitsch
© Niklas Koppitsch