Sind Verasnstaltergemeinschaften und Reaktivierungen die Lösung?
FRANKFURT (thb) Um aus der aktuellen Misere im deutschen Bergrennsport nicht ein komplettes Aus für diese einzigartige Motorsportdisziplin anwachsen zu lassen, braucht es dringend neue Konzepte, willige Veranstalter, neue Strecken oder die Wiederbelebung selbiger.
Nach dem kürzlich Aus für das Bergrennen Mickhausen (Kreis Augsburg) und dem Rückzug des dortigen Veranstalters ASC Bobingen, der Nachricht dass das Heiligenstadter Ibergrennen in Thüringen nun mindestens zwei Jahre wegen einer Umleitungsstrecke nicht auf dem Holzweg austragen kann und das ADAC Glasbachrennen nur mehr alle zwei Jahren eine Veranstaltung im Kalender der Deutschen Bergmeisterschaft und der Berg EM einbringen kann, wird Funktionären, Aktiven und Fans langsam aber sicher Angst und Bange vor der Zukunft. Doch, was gibt es für Möglichkeiten und Ideen?
An oberster Stelle, auf nachfolgender Auflistung, steht die ehemalige Bergrenn- und Rallye Deutschland Strecke von Fell hinauf nach Thomm, wo bis 2011 das Trierer ADAC Bergrennen insgesamt 40 Mal stattfand. Gewertet wurde das Rennen „von der Mosel hinauf in den Hunsrück“ zur Deutschen Bergmeisterschaft und lange Jahre zur FiA Europameisterschaft. In den vergangenen Monaten wurde die Kreisstraße (K82) umfangreich modernisiert und erneuert, und (man höre und staune) gleichzeitig für eine etwaige motorsportliche Nutzung fit gemacht. Aus sicherer Quelle hört man, dass der Asphaltbelag hervorragen sei, die Bordstein abgeschrägt und doppelte Leitschienen montiert wurden, sodass sich die K82 in einem Idealzustand derzeit befindet. Aus kommunalpolitischen Kreisen, sei man einer Wiederbelebung des Bergrennens wohlgesonnen, so heißt es weiter. Fände sich ein Veranstalter, könnte es also eine Wiedergeburt geben. Der frühere Organisationsverein „Racing Team Trier“, ist nicht mehr in der Lage aktiv zu werden. Falls gewünscht stünde man in beratender Funktion zur Verfügung, erfuhr „Bergrennen in Deutschland“ kürzlich vom ehemaligen Organisationsleiter Manfred Kronenburg.
Den behördlichen und genehmigungstechnischen Aufwand minimieren könnte man, mit Bergrennen auf privatem Gelände oder Teilstücken permanenter Rennstrecken. In den 1960er und 70er Jahren gab es auf der Nürburgring Nord- und Südschleife mehrere Bergrennen, meist gegen die reguläre Rennrichtung. Auch auf der Teststrecke „Bilster Berg“ in der Nähe von Bad Driburg, wäre die Topografie passend für ein Bergrennen. Größtes Problem werden hier die Koster der Streckenmiete sein. Dies gilt es jedoch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Hierzu bräuchte es eine Orga-Mannschaft, die sich einer solchen Sacha annehmen würde.
Ähnlich gelagert ist ein mögliches Bergrennen auf dem TRIWO Automotive Testing Gelände am ehemaligen Militärflugplatz Pferdsfeld, bei Bad Sobernheim am Hunsrück. Hier veranstaltet „Pista & Piloti“ seit Jahren ein GPL Bergrennen, das in 2025 am 26. April erneut stattfinden wird. Der Start befindet sich unten im „Tal“ auf der Höhe eines der alten Flugzeughangars. Dieser dient mit Catering und Toiletten als „Basislager“ der Veranstaltung. Die Strecke führt dann über 15 Kurven mit unterschiedlichsten Radien über 2,5 km kontinuierlich bergauf auf das Plateau der ehemaligen Start- und Landebahn. Auch hier könnte ein Organisator oder eine Veranstaltergemeinschaft tätig werden.
„Bergrennen in Deutschland“ hofft hiermit eine Initialzündung gegeben zu haben und eventuell den ein- oder anderen Clubvorstand auf eine Idee gebracht zu haben, sodass die Zukunft des Bergrennsport ein wenig rosiger aussieht.
von Thomas Bubel
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