Benjamin Noll setzt Duftmarke in der Rhön und Langs Rollout fällt aus
HAUSEN (hhs) Motorenprobleme verhindern die Premiere von Georg Langs Pedrazza-Lang-Renner und Jasmin Markert ergattert einen Pokal.
Beim 54. Hauenstein-Bergrennen gab es den erwarteten Favoritensieg durch den Breisgauer Patrik Zajelsnik. Der seit längerem in Deutschland in seinem Nova Proto NP? 01 ungeschlagene Deutsch-Slowene siegte im Rhöndorf Hausen mit klarem Vorsprung und machte sich damit selbst ein Geschenk an seinem 44. Geburtstag. Aus heimischer Sicht schnitt Jasmin Markert am besten ab, errang sie doch einen Pokal als Drittplatzierte ihrer Klasse.
Der Wahl-Bad Neustädter Benjamin Noll pilotierte dieses Jahr den zweiten Osella FA 30 seines Vaters Alexander Hin und war damit nicht schneller als im Vorjahr. „Morgens bei feuchter Strecke hatte ich meinen Mickhausen-Crash aus dem Vorjahr noch im Hinterkopf“, bekannte der 22-Jährige. Im Trockenen konnte er noch zulegen und als Gesamt-Zweiter seinen Rückstand auf Zajelsnik noch verringern. Dabei setzte er eine Duftmarke mit Laufbestzeit – noch vor Zajelsnik – im zweiten Wertungslauf und landete damit auch die Tagesbestzeit, das das Trio auf dem Siegerpodest zu Lauf drei wegen einem Regenschauer nicht mehr antrat Seine Bolide wird ebenfalls von Lang Motorsporttechnik betreut wie der Osella FA 30 des Luxemburgers Tommy Rollinger. Der 45-Jährige schätzte, dass mit seinem Osella keine Zeit von 1,40 Minuten drin ist und deshalb war er mit Gesamtrang drei sehr zufrieden. Leider fiel der Rollout von Georg Langs Pedrazza-Lang-Rennauto ins Wasser. Denn erst vergangene Woche offenbarten sich Probleme mit den Motorventilen seines neuen Eigenbau-Boliden. Jetzt hofft der Schweinfurter auf einen Einsatz in Osnabrück.
Aus der Sicht der Lokalmatadore lief es für Jasmin Markert sehr erfreulich. Die 41-Jährige rangierte nach dem ersten Rennlauf auf Platz drei ihrer Klasse. Sie konnte mit jetzt 190 PS in ihrem VW Polo II auf noch mehr Power aus ihrem neuen Aggregat aus der Powerschmiede Schneider bauen und belegte auch nach drei Läufen noch Platz drei. Die Platzierung war für Christian Leutheuser nebensächlich, „mich haben meine Kinder dazu motiviert, mitzufahren“, erzählte der Motorsportler aus dem Bad Königshofener Ortsteil Reyersbach. Er betreut auch die weiteren BMW-Piloten Alexander Reder, Hannes Menninger und Sebastian Kühn. Der 41-Jährige war ehemaliger Langstrecken-Teamchef und durch Corona war er von der Rundstrecke abhanden gekommen. Prächtig schlug sich Sebastian Kühn im BMW 1M als Vierter seiner Klasse und noch vor Kapazitäten wie Holger Hovemann im spektakulären Lamborgini Huracan und vier Plätze vor Christian Leutheuser. Ebenfalls gelungene Auftritte legten Alexander Reder (5.) und Hannes Menninger (7.) mit ordentlichen Plätzen in ihrer Klasse.
„Ich habe keine große Ambitionen, sondern fahre um Spaß zu haben“, schilderte Jochen Federlein seine Motivation. Einst war er sogar die Europameisterschaft gefahren Der BMW M3 des Schweinfurters, der seit 1988 im Motorsport unterwegs ist, lief heuer prächtig und so war das Hauensteinrennen eine schöne Abwechslung zur Deutschen Rennslalommeisterschaft. Den einzigen Klassensieg eines Fahrers aus einem unterfränkischen Verein landete Jürgen Schuster vom AMC Kitzingen. In der Addition der besten zwei von drei Wertungsläufen triumphierte er in seinem Mazda RX-7 unter zwölf Konkurrenten seiner Klasse. „Wenn der Vater mit dem Sohne“ gilt für den Hausener Michael Markert und seinen Sohn Mario Markert. Der Vater fährt mit einem Mini Cooper einen Exoten im Bergrennzirkus und der 62-Jährige hat seinen Spaß damit und flunkert, „der lässt sich ja fahren wie ein Go-Kart. Sohnemann Mario Markert sitzt seit 2019 im Bergrennsport am Steuer eines Dreier-BMW, der 140 PS unter der Haube hat. Jetzt ist er am Überlegen, ob er den BMW aufmotorisieren oder ein anderes Auto neue aufbauen soll. Mit Moritz Markert steuerte ein weiterer Hausener einen VW Polo und erkämpfte sich damit einen respektablen sechsten Platz unter 26 Startern seiner Klasse.
Der veranstaltende Motorsportclub Rhön mit Rennleiter Jochen Seyd und Organisationsleiter Bernd Seyd hatte mit seiner Helferschar einen guten Job gemacht und alles lief glatt. Außer ein paar Blechschäden bei den wenigen Unfällen passierte nichts und die bereitstehende Ärzteschaft beschäftigungslos. Mehrere Tausend Motorsportfans erlebten Motorsport hautnah und die Hausener ließen bereitwillig ihre Garagen und Höfe zum Fahrerlager werden.
von Hartmut Hess
Fotos: Thomas Bubel





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