Bergrennen in Deutschland

Bodenmüllers Duftmarke folgte Zajelsniks Streckenrekord

EICHENBÜHL (hhs): Erst war es am Rennsonntag des 56. AvD-Bergrennens zum Heulen wegen des Dauerregens und da patzte sogar der haushohe Favorit Patrik Zajelsnik am Start und davon profitierte Michael Bodenmüller in Norma M20 FC mit der Laufbestzeit in der ersten Auffahrt. Später schien die Sonne und Zajelsnik konnte strahlen nach seinem Streckenrekord von 1:06,86 Minuten. Nach seinem x-ten Streckenrekord seit 2014 in Eichenbühl und der Deutsch-Slowene setzte sein Abonnement auf den Gesamtsieg in Unterfranken fort.

Ein heißes Duell lieferten sich die vom Schweinfurter Rennsporttechnikteam Lang betreuten Benjamin Noll im Osella FA 30 und Tommy Rollinger im PA 30. Der 45-jährige Luxemburger rettete seinen Vorsprung aus dem zweiten Lauf knapp ins Ziel und durfte sich bei seiner Premiere in Eichenbühl als Zweitplatzierten feiern lassen. „Da habe ich mich heute selbst überrascht“, kommentierte der Handwerksmeister seinen Erfolg. Benjamin Noll ist halb so alt wie Rollinger und befindet sich immer noch auf dem Weg, Grenzen zu verschieben und hat noch viel Potenzial für die Zukunft. Im Kampf um das Gesamtsieger-Podium konnte der Gesamt-Vierte Michael Bodenmüller nicht mithalten. Auf Platz neun landete mit Georg Lang ein weiterer Unterfranken, der erstmals mit seinem neu aufgebauten Pedrazza-Lang-Renner an die Startlinie rollte. Er fuhr fast die gleichen Zeiten wie in seinem ehemaligen Formel 3-Renner und konstatierte merkliche Verbesserungen in Sachen Motormanagement, Aerodynamik und Fahrwerk. Ein Ausrufezeichen setzte Thomas Strasser in seinem Minichberger-Corrado. Der Österreicher war mit neuer Turbo-Power mit Abstand der schnellste Tourenwagen-Pilot und verdiente sich Gesamtrang zehn.

Tausende Motorsportfans verfolgten rassigen Motorsport der 168 Starterinnen und Starter und erlebten die Zuschauenden förmlich Motorsport zum Anfassen. Bei der finalen Rückführung meinte der Eichenbühler Citroen-Fahrer „die Fans in der Klinge sind einfach geil“. Holger Hovemann pilotierte eines der schönsten Boliden des Starterfelds zeigte bei seinem Heimrennen in seinem Lamborghini Huracan eine starke Vorstellung und konstatierte: „Eichenbühl ist und bleibt die geilste Strecke. Oft liegen Freude und Frust nah beieinander, so auch im Fall von Jürgen Schuster. Der Man vom AMC Kitzingen fuhr grundsolide und sah einem Klassensieg entgegen, ehe in der Zielkurve das Getriebe seines Mazda RX7 streikte. Im Samstagstraining gab es mehrere Unfälle, am härtesten traf es den demolierten BMW M5 des Hergersheimers Sebastian Kühn. Neben Tommy Rollinger und Michael Bodenmüller holten Patrick Orth, Thomas Strasser, David Adrian, Moritz Minichberger, Colin Lohmann, Marco Schöbel, Armin Ebenhöh, Hauke Weber, Bastian Voss, Nick Mai und Steffen Hofmann im NSU-Bergpokal Klassensiege. Aus unterfränkischer Sicht konnte Moritz Markert als Klassenzweiter überzeugen und Jürgen Fechter vom MSC Rhön avancierte zum Sieger der Gleichmäßigkeitsprüfung. Die erstmalig ausgeschriebene Yongster-Gleichmäßigkeitsprüfung gewann David Adrian. 

Der veranstaltende MSC Erftal mit seinem Vorsitzenden und Rennleiter Steffen Hofer hatte heuer erneut prominenten Besuch mit dem ehemaligen Formel 1-Piloten und heutigen RTL-Experten Christian Danner. Der Oberbayer fungierte heuer erstmals als Schirmherr des Rennens  und präsentierte eine Charity-Aktion des Automobilclubs von Deutschland (AvD) in Koperation mit der „Stiftung RTL – wir helfen Kindern“. Angekündigt als die „schnellste Spendenaktion der Welt“, stand ein auffälliger Rennwagen im Fokus, ein Aston Martin Vantage GT3, dessen Design vom bekannten Auto-Influencer J.P Performance entwickelt wurde. Mit diesem Boliden fuhr Christian Danneer mehrmals den Berg hoch. Alle konnten sich mit ihrer Unterschrift auf dem Renner verewigen wenn sie eine Spende von 30 Euro gaben. Das Charity-Projekt wird vom Walkenhorst Motorsport begleitet und später soll der Renner in die Sammlung des Nationalen Automuseums aufgenommen werden. Die Kooperation des Automobilclubs von Deutschland (AvD) und der „Stiftung RTL – wir helfen Kindern“ und der Erlös kommt benachteiligten Kindern zugute. Der Motalin-GLP spendete spontan 500 Euro für das Projekt und viele weitere Spender machten mit. Zudem hatte der AvD auch Fahrsimulatoren mitgebracht, die bei Kindern und Jugendlichen sehr gut ankamen.

Text / Fotos: von Hartmut Hess