VEITSRODT (thb) An diesem Samstag (31.05.) senkt sich die Startflagge um Punkt 12 Uhr 30 zur 26. Hunsrück-Junior-Rallye, mit dem Rallyezentrum in Veitsrodt bei Idar-Oberstein. Sekunden zuvor wird Claire Schönborn mit einem Toyota Yaris von Gassner Motorsport, als Vorwagen in diese, von viel Schotterpassagen geprägte Rallye gehen. Nach den großen WRC-Rallyes in Schweden und zuletzt in Portugal, geht es für die 25jährige Fahrzeug-Ingenieurin in ihrer Heimat darum, weitere Erfahrung auf losem Untergrund zu sammeln. Doch wer nimmt dabei und zukünftig, auf dem „heißen“ Co-Pilotensitz Platz, das ist aktuell das große Fragezeichen. Beim Lauf des Ravenol DMSB Rallye Cup stehen für rund 100 Teams acht Wertungsprüfungen mit einer Gesamtlänge von 63,04 Kilometern, davon 8,14 km auf Schotter, im Roadbook.

Die amtierende Gesamtsiegerin des KW Berg-Cup hatte sich im Winter bei der Schweden-Rallye auf Eis und Schnee, von ihrer besten Seite zeigen können, kam überraschend gut mit den ungewohnten Konditionen zurecht, und ergatterte das Ford Rallye3-Cockpit für die Junior WRC 2025. Vor zwei Wochen in Portugal ging Claire Schönborn dann das Glück, schon zu Beginn der reinen Schotter-Rallye aus. Auf WP2 „Arena Mortágua“ kippte sie mit Co-Pilotin Jara Hain in einer langsamen Kurve aufs Dach und musste anschießend den Ford Fiesta Rallye3 von M-Sport mit defektem Kühler abstellen. Nach erfolgter Reparatur und Re-Start ging es am darauf folgenden Tag für das junge Damenteam weiter, doch man kämpfte fortan mit Bremsproblemen. Schönborn/Hain sahen zwar das Ziel in Porto, aber die absolvierten „Schotter-Kilometer“ waren so nicht für den Erfahrungsschatz geeignet. Da kommt der Vorwagen-Einsatz, vor der eigenen Haustür an diesem Wochenende gerade recht. Denn der nächste Start im Kalender der Junior WRC führt Claire zur Griechenland-Rallye Ende Juni, wo sie erneut Schotter und losen Untergrund vorfinden wird.

Am vergangenen Mittwoch wurde zur Überraschung Vieler bekannt, dass Jara Hain fortan nicht mehr an Claires Seiten navigieren wird. „In den vergangenen Monaten sind Claire und ich zu einem eingespielten Team zusammengewachsen. Unsere Zusammenarbeit – sowohl im als auch außerhalb des Cockpits – war von gegenseitigem Vertrauen, Respekt und Harmonie geprägt. Ihr fahrerisches Talent und ihre menschlichen Qualitäten stehen für mich außer Frage. Ich bin dankbar und stolz auf das, was wir in dieser Zeit gemeinsam erreicht haben“, so Jara. „In den letzten Wochen haben sich jedoch interne Rahmenbedingungen des Projekts kurzfristig verändert. Infolgedessen wurde die Entscheidung getroffen, einen Wechsel auf der Beifahrerseite vorzunehmen. Für die kurzfristig neu entstandenen Anforderungen stand ich aufgrund bereits bestehender Verpflichtungen nicht zur Verfügung“.