Bergrennen in Deutschland

Georg Lang verwirklicht mit Herzblut sein verrücktes Projekt

SCHWEINFURT (hess) Für das Rennsportteam Lang ergibt sich ab heuer eine neue Zeitrechnung. Denn Georg Lang hat seinen Formel Renault verkauft und beim Hauenstein-Bergrennen am kommenden Wochenende wird erstmals sein neuer Renner, ein Pedrazza-Lang-Sportwagen in der Berg DM zum Einsatz kommen. Vor drei Jahren war die Idee im Hause Lang geboren worden und jetzt hat Georg Land, sein „verrücktes Projekt“ wie er sagt, verwirklicht.

Die Wahl für das Vorhaben fiel auf ein Chassis den österreichischen Rennwagenhersteller PRC (Pedrazza Racing Cars), vom Typ FPR. Mit dem Berg-Routinier Franz Weißdorn konzipierten Georg und sein Vater und Teamchef Uwe Lang einen VW-Turbomotor mit 1150 Kubikzentimeter konstruiert, der 400 PS Leistung bringt. Sie haben bewusst keinen ganz großen Rennwagen (bis 3.000 ccm) gebaut, denn Anschaffung und vor allem der Unterhalt eines Renners der Kategorie Nova Proto oder Osella FA 30 „wäre kaum zu schultern“, so Georg Lang. Durch die jahrelange Eigenleistung war die Realisierung des Projektes noch mit einer fünfstelligen Summe möglich. Die elektronischen Komponenten lieferte die Firma TME, weitere Beteiligte waren Edenhofer Motorsport mit dem Karbon-Teilen, Steffen Itille (ZME), Pasquale Nole, Manuel Ottenbruch und Krisam Motorsport. „Mit einem Turbo-Rennen betreten wir Neuland“, konstatiert Georg Lang, dessen Vater im Sauger-Osella PA 20S viermal Deutscher Bergrennmeister war.

Kürzlich absolvierte Georg Lang einen ersten Test unter Rennbedingungen beim Bergrennen im belgischen La Roche en Ardenne und in Hausen/Rhön wird es langsam ernst. In der Zwei-Liter-Klasse misst sich der 34-Jährige mit Konkurrenten wie Michael Bodenmüller und Thomas Conrad, Freilich läuft der Einsatz noch ohne größere Ambitionen. Sekundär geht es im Rest der Saison darum, Erfahrungen mit der Motor-Charakteristik, Aerodynamik, Fahrwerk und Haltbarkeit der Komponenten zu sammeln. Perspektivisch hält Lang große Stücke auf seinen Boliden und er geht davon aus, mit dem PRC schneller die Berge hochzujagen als im Osella seines Vaters. 

von Hartmut Hess

Fotos: Hartmut Hess, Thomas Bubel