Neue Vorzeichen beim Bergrennen am Gurnigel in der Schweiz
GURNIGELBAD (pwy) Am Wochenende vom 07./08. September 2024 treffen sich Automobilsportler aus der ganzen Schweiz zum Nationalen Bergrennen am Gurnigel. Der traditionelle Anlass im malerischen Gantrischgebiet, organisiert vom Verein Bergrennen Gurnigel, bildet den zweitletzten Lauf zur Schweizer Bergmeisterschaft 2024. In den verschiedenen Kategorien werden mehr als 230 Fahrer, darunter sieben mutige Frauen, am Start in Rüti bei Riggisberg erwartet. Die mittelschnelle und kurvenreiche Bergrennstrecke endet nach 3734 Metern im Gurnigelbad und gilt als technisch anspruchsvoll. Im Startbereich, auf der Laas und in der Zielkurve geniesst das Publikum von den Naturtribünen aus einen schönen Blick auf das Renngeschehen.
Im Vergleich zu den letzten paar Jahren wird der Kampf um den begehrten Tagessieg unter neuen Vorzeichen über die Bühne gehen. Lokalmatador und Streckenrekordhalter Marcel Steiner hatte sich kurz nach Saisonbeginn vom italienischen Konstrukteur LobArt getrennt und verfügt daher über kein einsatzfähiges Rennfahrzeug mehr. Trotzdem wird sich der schnelle Garagier aus Oberdiessbach dem Heimpublikum präsentieren und als Renntaxifahrer eines BMW mit abenteuerlustigen Begleitern oder Begleiterinnen auf dem Beifahrersitz in Aktion treten. Auch sein langjähriger Gegenspieler Eric Berguerand fehlt in dieser Saison, nachdem der Walliser im Vorjahr am Gurnigel einen Motorschaden an seinem Lola zu beklagen hatte.
Als Nachfolger der beiden mehrfachen Schweizer Bergmeister steht bereits der 26-jährige Robin Faustini aus Suhr fest. Mit seinem turbomotorisierten Nova Proto-Sportwagen mit über 600 PS entschied der Aargauer bis jetzt sämtliche Bergrennen in der Schweiz für sich. Sein grösster Rivale wird der Kantonskollege Thomas Amweg sein, der seit diesem Jahr über dasselbe Fabrikat verfügt. Der Sohn des Rekordsiegers Fredy Amweg aus Ammerswil errang 2019 mit einem Lola F3000 im Regen den Gesamtsieg am Gurnigel.
In der Bergmeisterschaft der Tourenwagen haben Bruno Sawatzki auf Porsche 991 GT3 Cup aus der Gruppe InterSwiss und Roger Schnellmann im gut 800 PS starken Mitsubishi Evo VIII J-Spec aus der Gruppe E1 ihre Kategorien bei all ihren Zielankünften gewonnen. Weil Titelverteidiger Sawatzki durch einen Ausfall beim Bergrennen Reitnau von Ende Juni aber
einen Nuller auf dem Konto hat, ist Schnellmann mit 5:4 Gruppensiegen leicht im Vorteil. Falls der Porsche-Pilot den im Vorjahr knapp verpassten IS-Gruppenrekord am Gurnigel nachholt und dafür zwei Zusatzpunkte erobert, was ihm wie auch Schnellmann in diesem Jahr ansonsten noch nicht gelungen ist, kann sich der Rheintaler vor dem Finallauf eine Woche später in Les Paccots in die bessere Ausgangsposition bringen. Das Bergrennen am Gurnigel zählt zudem als letzter Meisterschaftslauf zum privaten Renault Classic Cup 2024, den der Berner Thomas Zürcher vorzeitig zu seinen Gunsten entschieden hat.
Am Samstag stehen ab 7 Uhr bis ca. 17.30 Uhr drei Trainingsläufe für alle Kategorien auf dem Programm. Am Sonntagmorgen beginnt um die gleiche Zeit der erste Rennlauf. Sofern es im Zeitplan keine grösseren Verzögerungen infolge Zwischenfällen gibt, wird der Renntag gegen 18 Uhr beendet sein. Das Klassement erfolgt nach Addition der zwei schnellsten Zeiten aus drei Rennläufen. Tickets sind am einfachsten und schnellsten im Vorverkauf über die Homepage www.gurnigelrennen.ch zu beziehen. Im Internet und über die Sportity App (Kennwort: Gurnigel2024) sind weitere Informationen und viel Wissenswertes zu diesem schon in der Vorkriegszeit ausgetragenen Bergrennen am Gurnigel zu erfahren.
von Peter Wyss
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