Bergrennen in Deutschland

Patrick Rahn und sein Dallara WS - Höhen und Tiefen im Motorsport

DETMOLD (tpr) Alle Vorbereitungen für das Erste Rennen waren nach den Test- & Einstellfahrten beim Cirquit in Meppen bestens verlaufen.
Die gewohnte „Nachsorge“ nach einem Test-Einsatz hat keine Auffälligkeiten an dem Formel Boliden gezeigt, alles war in Ordnung.

Als dann unmittelbar vor dem Rennen in Eschdorf für das Team von Patrick Rahn bei einem finalen letzten Check aufgefallen ist, dass sich
Flüssigkeit unter dem Fahrzeug befindet, ging die große Suche los. Kühlflüssigkeit war es nicht, Motor-, oder Getriebeöl aber auch nicht. „Es schmeckt irgendwie nach Glykol ist aber von der Viskosität wie
Hydrauliköl“, so Patrick Rahn. Somit hieß es für den Detmolder, einmal schnell ins Cockpit gesetzt und die Pedale gedrückt. Die Bremse war in Ordnung, Leitungen waren dicht, der Druckpunkt des Pedals war optimal und auf dem Laptop mit Hilfe der speziellen Analyse-Software konnten die Druckwerte als stabil und korrekt eingesehen werden. —-> Check!

Nächste Pedal; die Kupplung. Hier ist der Druckpunkt ganz anders als bei der Bremse und vor allem ganz ganz anders als bei einem normalen PKW. Durch die Carbon-Kupplung und das spezielle hydraulische Ausrücklager ist dieser Druckpunkt als „Hart zu Weich“ zu bezeichnen und nicht wie bei der Bremse immer härter werdend. Aus diesem o.g. Grund kann der Kupplungsdruck auch nicht über einen Druckgeber in die Software eingespeist und eingesehen werden, man hat hier keine erkennbaren Werte. Des Weiteren hat man zudem durch das Pedal nicht das Gefühl für einen
merkbaren Druckverlust, wie es bei der Bremse der Fall wäre, erklärte Patrick auf Nachfrage.

Durch das Betätigen der Kupplung ließ sich aber feststellen, dass es im Voratsbehälter der Kupplungsflüssigkeit zu Verlusten kommt, immer
wenn man das Pedal betätigt. Es hieß dann für das Team: Weiter geschaut; irgendwo MUSS das Problem zu finden sein. Der Kupplungsgeberzylinder und die Leitungen sind alle in Ordnung. Nächster Schritt: Mit Hilfe einer Kamera-Sonde, wurde dann zwischen Motor und Getriebe geprüft, ob es zu Verlusten im Bereich des hydraulischen Ausrücklagers kommt. Genau hier wurde der Fehler dann gefunden und es war eindeutig, wo die Flüssigkeit herkommt. Der Hydraulikzylinder des Ausrücklagers drückt Flüssigkeit zwischen der Gehäusewand und dem Druckkolben nebenher.

Am gleichen Abend wurde dann in einer „Nacht- & Nebelaktion“ das Ersatzteil per Next Day bestellt, damit es umgehend eingebaut werden
kann und das Motorsportteam Patrick Rahn am Rennen teilnehmen kann.
Leider dann der Rückschlag: Da zeigte sich dann leider wieder einmal die „neue Welt“…. Ersatzteil laut Internet Verfügbar, tatsächlicher Warenbestand bei dem Hersteller gleich „null“. Nach ettlichen Telefonaten und ganz viel „bitte, bitte“, dann leider die traurige Botschaft, dass das spezielle hydraulische Ausrücklager nirgendwo verfügbar ist und eine Lieferzeit von ca.4 Wochen hat.

Das Team und auch Patrick selbst zeigt sich aber dennoch hoch motiviert und geht nun mit vollem Elan und Vorfreude beim EM-Lauf des FIA Hillclimb Championship „Glasbachrennen“ in Thüringen an den Start