Bergrennen in Deutschland

Patrik Zajelsniks dritter Sieg vor Riesen-Kulisse

EICHENBÜHL (hes) Die Frage nach dem Sieger beim 54. Bergrennen in Eichenbühl war so spannend, ob der FC Bayern München Deutscher Meister bei den Fußballern wird. Patrik Zajelsnik landeten seinen dritten Gesamtsieg und siegte als haushoher Favorit mit großem Vorsprung von Thomas Conrad (Dettenhausen). Gerne hätte der Freiburger seinen eigenen Streckenrekord in Angriff genommen, doch dafür war die Strecke zu schmierig und laut Zajelsnik der Asphalt zu heiß für die Reifen.

Die Gastgeber des MSC Erftal war mit einer ganzen Armada unter den rund 200 Frauen und Männer im Feld der Teilnehmenden vertreten, von besonders Holger Hovemann als Sieger der Tourenwagen-Divison glänzen konnte und Nils Abb in seinem VW Polo in seiner stark besetzten Klasse Platz fünf errang. Dagegen lief es gar nicht gut für ihren Clubkameraden Christian Handa. Der Lokalmatador hatte im zweiten Trainingslauf zu viel gewollt und schrottete in der berüchtigten Klinge seinen bildschönen Lancia Delta Integrale. Da hielten viele erst einmal die Luft an, ehe sich Handa nach dem Überschlag selbst aus dem Renner befreien konnte und mit einem Rippenbruch glimpflich davon gekommen war. Vater und Sohn mischten erstmals gleichzeitig in Eichenbühl mit, wo Fabio Pegoretti schon seit drei Jahren mit seinem VW Polo den Berg hochjagt. Der 22-Jährige konnte im vergangenen Jahr den zweiten Platz in seiner Klasse bei der Gleichwertungskeitsprüfung erringen und sein Vater Paul Pegoretti feierte seine Premiere in Eichenbühl am Steuer eines Fiat Cinquecento , nach er von 1994 bis heute in der Serie NAVC unterwegs war. Ebenfalls Vater uns Sohn mischten mit Mario Markert und Michael Markert vom MSC Rhön mit. Der 29-jährige Sohn gab im BMW 318 iS ebenso eine Figur ab wie sein Vater in einem Mini Cooper. Erfolgreichster Teilnehmer war aus Lokaler Sicht Alexander Reder vom MSC Rhön als Zweiter der Performance-Klasse 5c.

Nicht mit der Motorsportwelt zufrieden gab sich der Schweinfurter Georg Lang, der nur vierter seiner Klasse wurde, sich in seinem Formel Renault-Renner Tatuus Evo aber den respektablen siebten Platz im Gesamtklassement herausfuhr. Der Breisgauer Alexander Hin fährt heuer in seinen Osella FA 30 nur die Europameisterschaft und deswegen durfte sein Sohn Benjamin Noll erstmals ans Lenkrad des „T-Cars“ PA 30 Top-Boliden. Die Premiere des 20-Jährigen war von elektronischen Problemen gebremst und im dritten Rennlauf rollte sein Osella unvermittelt aus. Die stark besetzte Klasse der Zwei-Liter-Autos dominierte erneut Erwin Buck aus Grabenstetten, er ist in seinem VW Scirocco auf dem besten Weg, erneut Deutscher Bergrennmeister zu werden. Eines der schönsten Autos im Feld fiel der Einser-BMW des Hergenheimers Sebastian Kühn auf, kultig kam derweil der Fiat 850 von Jennifer Kaufel-Meier aus Northeim daher. Autos, die längst nicht mehr gebaut werden und viel Hightech unter der Haube haben, ergeben einen attraktiven Mix. Mit bis annähernd 250 Km/h brausen die Spitzenfahrer die Berge hinauf, wobei auch in Eichenbühl Unfälle nicht ausblieben, denn die Piloten fahren oft am Limit oder auch darüber.

Der MSC Erftal mit seinem Vorsitzenden und Rennleiter Steffen Hofer hatten organisatorisch hervorragende Arbeit geleistet und sie wurden mit einer Riesen-Kulisse für ihr Engagement belohnt. Die SPD-Landtagsabgeordnete Martina Fehlner schwärmte über das „tolle Feeling hier in Eichenbühl“ und sie zollte der Eichenbühler Bürgerschaft ein Kompliment für das Zusammenhalten zu diesem, Motorsport-Event.

von Hartmut Hess