Stolls Premierensieg in „hessisch Sibirien“
RUDINGSHAIN (thb) Der Bergpreis Schotten 2024 wird in die Geschichtsbücher der Bergrennen in Deutschland eingehen. Wegen starken Schneefalls, der auf einer Meereshöhe von rund 700 Metern auch im April schon mal liegen bleibt, wurde der Rennstart am Sonntag auf 11 Uhr verschoben. „Verschoben“ mussten erst aber die Schneemengen auf der Rennstrecke, mit dem passenden Räumgerät. Nachdem sich die Wetterlage gegen Mittag etwas entspannte, durften die Aktiven die nicht zwischenzeitlich abgereist waren, zu zwei Rennlaufen antreten. Auch hier waren und blieben die Bedingungen für ein Autorennen grenzwertig. Die eisigen Temperaturen blieben zwar, doch zum zweiten Rennlauf montierten viele bereits wieder die profillosen Sliks. Vorsicht war jedoch immer geboten, denn auch Tauwasser lief an manchen Stellen über die Strecke im Vogelsbergmassiv.
Mit viel Vertrauen in seinen neu angeschafftes Porsche Carrera Cup-Fahrzeug aus dem Baujahr 2019, war der Pfälzer Jochen Stoll am Ende selbst überrascht, über seinen ersten Gesamtsieg überhaupt bei einem Bergrennen. Nach dem ersten Rollout, kürzlich bei der „Track-Veranstaltung“ des KW Berg-Cup in Hockenheim, wurde dem Mann vom Homburger Automobilclub so einiges klar, wie ein solch moderner Bolide zu Händeln ist. Demnach war bessere „Präsentationsfahrt“ bei diesen Verhältnissen ausgeschlossen. „Nur im Grenzbereich funktioniert das Auto!“, erklärte Jochen Stoll am Ende als strahlender Tagessieger. „Erst bei hoher Beanspruchung arbeitet die Technik und das Fahrwerk ausgezeichnet. Was ich auf der Bremse an Zeit gewonnen habe, ist unglaublich!“, so Stoll weiter. „Der Fahrspaß war trotz aller äußeren Umstände gigantisch. Da geht noch was im Laufe der Saison“. Nichts desto trotz hatte Stoll im schnellsten Streckenabschnitt satte 230 km/h auf der Uhr.
Trotz allen, musste sich am Ende Erwin Buck im VW Spiess Scirocco 16V relativ knapp geschlagen geben, der seinerseits alle Händevoll zu tun hatte, sich Patrick Orth mit dem „kleineren“ Porsche 911 GT3 Cup von der Pelle zu halten. 40 Fahrer blieben aus der Rennwertung als Platzierte schlussendlich übrig.
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