Bergrennen in Deutschland

Zajelsnik siegt mit neuem Streckenrekord in Wolsfeld

Die 59. Auflage des Wolsfelder Bergrennens wird nicht nur wegen ihrer aufgrund vieler kleinerer Unterbrechungen Länge und einer großartigen Performance aller Beteiligten bei „Kaiserwetter“ in die Geschichte eingehen. Die absoluten sportlichen Höhepunkte bei „Kaiserwetter“ vor ein paar Tausend Fans auf den Naturtribünen waren zwei sagenhafte Rekordläufe des Gesamtsiegers, die von tollen Vorstellungen der heimischen Sportler mit viel Herzblut für ihre Autos begleitet wurden. Länger als zwei Jahrzehnte hatte Herbert Stengers Streckenrekord und die damit verbundene magische Marke von einer Minute Fahrzeit für die 1,64 Kilometer langen Bergauf-Serpentinen allen Angriffen getrotzt. Dann wurde die Bestmarke des vor neun Jahren viel zu früh verstorbenen „Berglöwen“ innerhalb von nur zwei Jahren gleich dreimal aus den Annalen des veranstaltenden Eifelmotorsportclubs Bitburg gelöscht. Erst Vorjahressieger Alexander Hin, dann am vergangenen Pfingst-Wochenende dessen Nachfolger Patrik Zajelsnik gleich zweimal. Nach 59,460 Sekunden in der ersten Vormittags-Session jagte der 41jährige Deutsch-Slowene zum Abschluss der Veranstaltung am Montagabend kurz vor 19 Uhr quasi in neue Sphären vor. 58,889: Diese fünf Ziffern brannte er für die nächsten Jahre am Wolsfelder Berg in den Asphalt. „Eigentlich habe ich gar nicht so attackiert, um das heraus zu fordern“ meinte der Mann im Norma M20FC, im Sieger-Interview. Hinter dem Triumphator, der zweimal 300 Euro für den Streckenrekord und 500 Euro für den Gesamtsieg kassieren durfte,  belegten der Luxemburger Marchione Canio im Osella PA 2000 und Georg Lang (Taurus FR 2000) die Podiumsplätze unter fast 200 Starterinnen und Startern aus sechs Ländern. Der neue EMSC-Präsident Björn Hoffmann und dessen Vorgänger Christoph Schackmann als Leiter Streckensicherung brachten das Renn-Wochenende mit einem eingespielten Team an Helferinnen und Helfern souverän über die Runden. Auch die regionalen Piloten aus den vielen Motorsportclubs in der Eifel, an der Mosel, im Hunsrück und an der Saar trugen mit sehr guten Resultaten zum Gelingen der Veranstaltung bei. Der Serriger Thomas Ostermann, der noch eine Woche zuvor am Nürburgring mit einer gebrochenen Antriebswelle so viel Pech hatte, schärfte gemeinsam mit „Löwenbändiger“ Eric Freichels dem 205 GTi erfolgreich die Krallen. „Trotz falscher Getriebe-Übersetzung und etlichen Problemen vor dem Start hat es wie immer viel Spaß gemacht“, meinte der Mann von der Sportabteilung der Quadriga Treverorum. Über den Klassensieg durfte sich Andy Heindrichs vom MSC Osann-Monzel freuen. Der Wiebe Corsa-Fahrer setzte sich vor dem Luxemburger Steve Zimmer in der 16 Teilnehmer starken Gruppe durch. Patrick Orth (Bergweiler) hatte in diesem Jahr zum ersten Mal seinen neuen Porsche 997 GT3 Cup gemeldet, den er in der acht Fahrer starken Gruppe als Vierter abstellte. Robert Meiers (Phillipsweiler) belegte im Dallara T12 in seiner Klasse Rang drei.  Günter Hoor (Bitburg) pilotierte seinen Porsche 944 S2 in der GLP auf Rang vier.  In der Retro Berg-Serie platzierten Joshua Follmann ((VW Polo 86) und Alexander Follmann (NSU TT) ihre Autos auf den Rängen zehn und zwölf. Text: Jürgen C. Braun, www.charlys-autos.de